Wann sich eine Umschuldung lohnen kann
Schulden, das war lange Zeit vor allem ein Thema von Unternehmern und Selbstständigen, die von der Bank einen Kickstart für die Gründung und erfolgreiche Durchführung ihrer Projekte benötigten. Noch vor einigen Jahrhunderten wäre es eine beinahe abstruse Vorstellung gewesen, dass sich Menschen für die Finanzierung von Luxusartikeln oder Reisen einen Kredit besorgen, oder in irgendeiner anderen Form auf Gelder zugreifen, die sie nicht selbst unmittelbar zur Verfügung haben. Gut, es gab natürlich Leihgaben unter Freunden oder Bekannten, aber institutionalisiertes Verleihen gab es meist eher in Form von Anschreiben beim ansässigen Kurzwarenhändler.
Spätestens seit der Einführung von Bankkonten und dem damit verbundenen Überziehungskredit, auch als Kontokorrentkredit bekannt, ist es bemerkenswert einfach geworden, sich von der Bank Geld auszahlen zu lassen, welches nicht schwarz auf weiss in den Büchern vermerkt ist. Damit ist auch eine bestimmte Sorglosigkeit mit dem Umgang mit Ausgaben eingezogen: Was nicht deutlich und für alle ersichtlich mit Bemühungen, wie beispielsweise dem Termin beim Bankberater, verbunden ist, gerät gerne „aus dem Sinn“. Und dies hat natürlich auch zur Folge, dass Privatpersonen sich schneller verschulden, als es den Banken lieb sein kann. Kontokorrentkredite zu streichen kommt nicht in Frage, daher wird seit einigen Jahren eine neue Form der Schuldenreduktion angepriesen: Das sogenannte Umschulden.
Was versteht man darunter? Bei einer Umschuldung übernimmt ein anderer Kreditgeber, beispielsweise eine Bank, den bestehenden Kredit und löst die Ursprungssumme ab. Meist wird hier mit geringeren Zinsen oder flexibleren Laufzeiten geworben – Wer möchte nicht gerne Geld sparen oder die monatliche Rate drücken? Vor allem im Vergleich zu Kreditkarten ist die Zinslast um ein vielfaches geringer, wenn man den Gang zum Kundenberater wagt und sich ein individuelles Angebot erstellen lässt. Und dies ist auch von der Bankenbranche so gewollt: Gewöhnliche Kredite werden dem Kontokorrentkredit deutlich bevorzugt.
Doch lässt sich ein Kredit einfach so kündigen, ohne irgendwelche Folgen finanzieller Natur? Wird eine Bank es einfach so zulassen, dass ihnen hier viel Geld entgeht, und ist hier keine vertragliche Absicherung mit in den Kreditvertrag eingebaut? Bei einem Kontokorrentkredit ist es schliesslich ganz normal, dass dieser jederzeit wieder zurückbezahlt werden kann, aber dies ist bei der Unterzeichnung eines regulären Kreditvertrags wieder eine andere Sache. Die Antwort darauf findet sich in den Gesetzen zum Thema: Eine eventuelle Strafzahlung ist möglich, aber auf maximal 1% der restlichen Kreditsumme gedeckelt – sollte die Bank also auf eine solche Zahlung bestehen, ist es durchaus möglich, dass sich die Umschuldung dennoch lohnt.
Vorsicht ist bei der Umschuldung auf jeden Fall angesagt, nämlich in Form der Vermeidung von Fallen. Der Kundenberater der Bank ist schliesslich gut bezahlt und geschult, und es gibt zahlreiche Tricks, mit denen Sie vom Wechsel abgehalten werden sollen:
- Oft wird versucht, dem Schuldner einen neuen, grossen Kredit zu verkaufen, der dann die Zinsbelastung natürlich noch weiter steigert. Unbedingt raten wir von solchen Deals ab: Meistens sind diese nicht vorteilhaft.
- Nehmen Sie auch keine Restschuldversicherung beim Abschluss des neuen Kreditvertrags auf, ohne sich genau über Kosten und Risiken zu informieren: Meistens sind diese nicht wirklich für den Kunden vom Vorteil, steigern aber die Kosten noch einmal immens.
Wenn sie auf diese Fallstricke achtgeben, steht der Umschuldung nichts mehr im Wege.
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